Der Schiefe Turm von Pisa
Der Schiefe Turm von Pisa ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Italiens und ein architektonisches Meisterwerk. Über 1 Million Besucher pilgern jährlich zum Torre pendente di Pisa. So heißt der Schiefe Turm auf italienisch. Der Turm war ursprünglich als freistehender Glockenturm für den Dom in Pisa geplant und wurde 1173 begonnen. Die Konstruktion des Turms dauerte fast 200 Jahre und wurde in mehreren Etappen durchgeführt, wobei der Turm während dieser Zeit seine charakteristische Schieflage entwickelte.
Die Schieflage des Turms wurde durch den Untergrund aus lehmigem Morast und Sand verursacht, der sich unter dem Gewicht des Turms verformt hat. Der Turm wurde in den letzten Jahrhunderten mehrmals restauriert, um seine Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Der Turm hat eine Höhe von 56 Metern und einen Durchmesser von 12 Metern. Er besteht aus 14.500 Tonnen weißem Carrara-Marmor und hat sieben Glocken. Der Turm ruht auf einem spiralförmigen Fundament aus 700 m³ Bruchstein und Mörtel.
Der Turm hat eine einzigartige architektonische Form, die sich von den üblichen quadratischen Türmen Mittelitaliens unterscheidet. Jedes Stockwerk hat eine Tür zur Säulengalerie, die aus jeweils 30 Säulen besteht. Auf der Südseite führen oben sechs Stufen zur Glockenstube hinauf, auf der Nordseite nur vier. Die Treppe zur obersten Aussichtsterrasse soll Brunelleschi inspiriert haben, einen ähnlichen Aufgang zur Laterne auf der Kuppel des Doms in Florenz zu bauen.
Der Schiefe Turm von Pisa hat auch historische Bedeutung. Der aus Pisa stammende Galileo Galilei führte hier Fallversuche durch und entdeckte die Fallgesetze. Im Jahre 1987 wurde der Turm zusammen mit dem Dom, dem Baptisterium und dem Camposanto von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Der Turm hat im Laufe seiner Geschichte viele Herausforderungen gemeistert, darunter eine Schieflage von fast 5 Grad, die die Sicherheit des Turms gefährdete. Nach 13 Jahren Sanierungsmaßnahmen wurde der Turm 2001 wieder für Besucher geöffnet. Derzeit hat der Turm eine Neigung von etwa 4 Grad, was einer Auslenkung an der Spitze von 3,9 m bei rund 55,8 m Höhe entspricht. Der Turm ist eine erstaunliche Konstruktion und eine der berühmtesten Attraktionen Italiens.
Der Schiefe Turm von Pisa ist wohl eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Italien und weltweit. Hier sind einige Fakten und Informationen, die man über den Turm wissen sollte:
- Der Turm befindet sich auf der Piazza dei Miracoli, auch bekannt als der Platz der Wunder, in der toskanischen Stadt Pisa. Der Platz ist auch Heimat des Baptisteriums und des Doms von Pisa.
- Der Turm wurde im 12. Jahrhundert begonnen und 1372 fertiggestellt. Er wurde als Glockenturm für den Dom erbaut.
- Der Turm ist berühmt für seine Neigung, die durch einen Fehler in der Grundkonstruktion verursacht wurde. Der Boden unter dem Turm besteht aus weichem Boden und Lehm, was zu Setzungen führte und den Turm zum Kippen brachte.
- Die Neigung des Turms hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. In den 1990er Jahren wurde eine umfangreiche Restaurierung durchgeführt, um den Turm vor dem Kippen zu bewahren und die Neigung zu reduzieren.
- Der Turm ist etwa 56 Meter hoch und hat acht Stockwerke. Er enthält sieben Glocken, von denen jede eine andere Tonhöhe hat.
- Um den Turm zu besteigen, muss man 296 Stufen hinaufsteigen. Die Aussicht vom Turm bietet einen atemberaubenden Blick über die Stadt Pisa und die umliegende Landschaft.
- Der Schiefe Turm von Pisa ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen in Italien. Die jährliche Besucherzahl beträgt mehrere Millionen.
- Um den Turm zu besuchen, muss man Eintrittskarten kaufen. Es gibt auch eine begrenzte Anzahl von Tickets für den Aufstieg auf den Turm, die im Voraus gebucht werden müssen.
- Der Turm hat im Laufe der Jahrhunderte viele Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler inspiriert und ist zu einem Symbol für die Menschheit geworden, die oft mit ihren eigenen Fehlern konfrontiert wird.
Der Piazza del Miracoli
Der Piazza dei Miracoli (auf Deutsch Platz der Wunder) ist der zentrale Platz in Pisa. Hier stehen die meistbesuchten Pisa Sehenswürdigkeiten: Besucher können hier das berühmte Ensemble aus dem größten Baptisterium der Welt, dem Camposanto Monumentale, dem kreuzförmigen Dom Santa Maria Assunta und den Schiefen Turm bewundern. Diese mittelalterlichen Meisterwerke der Architektur prägten die monumentale Kunst in Italien vom 11. bis zum 14. Jahrhundert und wurden 1987 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Nachdem alle die besonderen Monumente rund um diesen Platz stehen, erhielt er den Namen Platz der Wunder, Piazza del Miracoli.
–> Piazza dei Miracoli
Camposanto Monumentale
Der Camposanto Monumentale (auch Camposanto Vecchio genannt) ist eine monumentale Friedhofsanlage in Pisa, die sich auf der Piazza dei Miracoli neben dem Dom Santa Maria Assunta, dem Baptisterium und dem Schiefen Turm befindet. Die Errichtung des Camposanto Monumentale begann im Jahr 1278, als man auf dem Platz Erde aus dem Heiligen Land zur Bestattung von Kreuzfahrern brachte. Die Anlage besteht aus einem großen rechteckigen Gebäude mit einem Innenhof, der von einer Arkadenreihe umgeben ist. Der Innenhof wurde im 14. Jahrhundert mit Fresken bemalt, die jedoch im Zweiten Weltkrieg bei einem Brand fast vollständig zerstört wurden. Das Gebäude selbst diente als Ort der Bestattung und enthält zahlreiche Grabmäler und Sarkophage aus dem Mittelalter und der Renaissance.
Eine der bekanntesten Fresken, die den Zweiten Weltkrieg überlebte, ist das Triptychon des Giudizio Universale (Jüngstes Gericht) von Buonamico Buffalmacco aus dem 14. Jahrhundert, das im westlichen Teil des Camposanto zu sehen ist. Es handelt sich dabei um eine Darstellung des Jüngsten Gerichts, die die unterschiedlichen Schicksale der Seelen im Jenseits zeigt. Das Camposanto Monumentale ist ein bedeutendes kulturelles Erbe der Stadt Pisa und ist neben dem Schiefen Turm und dem Baptisterium ein Muss für Touristen, die die Piazza dei Miracoli besuchen. Es ist ein Ort der Ruhe und Stille und bietet Besuchern die Möglichkeit, sich in einer Atmosphäre der Kontemplation und Andacht zu bewegen, während sie die zahlreichen Kunstwerke bewundern.
–> Camposanto Monumentale
Das Baptisterium
Das Baptisterium in Pisa ist das größte Baptisterium Italiens und der Welt und wurde dem Heiligen Johannes dem Täufer gewidmet. Es steht direkt neben dem Schiefen Turm. Der Bau des Baptisterium wurde 1153 von Diotisalvi begonnen, aber erst nach einer Jahrhundertunterbrechung von Nicola und Giovanni Pisano fertiggestellt. Das Gebäude ist eine charakteristische Mischung aus Romanik und Gotik und befindet sich auf der Piazza dei Miracoli neben dem Schiefen Turm von Pisa, dem Dom Santa Maria Assunta und dem Monumentalfriedhof. Die Bögen rund um das Baptisterium sind mit Köpfen und Skulpturen verziert, die Nicola und Giovanni Pisano zugeschrieben werden. Im Inneren des Baptisteriums befinden sich ein wunderschönes Taufbecken und eine Kanzel aus dem Jahr 1260, die Szenen aus dem Leben Christi und andere symbolische Darstellungen zeigen. Das Baptisterium hat eine außerordentliche Akustik und ist der Ort, an dem Galileo Galilei im Jahr 1564 getauft wurde. Es ist ein Ort von außergewöhnlichem künstlerischen Wert und zieht Millionen von Touristen an, die die Toskana besuchen.
–> Baptisterium