Santa Maria della Spinna in Pisa
Die Kirche Santa Maria della Spina ist ein gotisches Meisterwerk am Ufer des Arno. Sie steht in der historischen Altstadt und gilt als eine der geheimeren Pisa Sehenswürdigkeiten. Dabei ist sie aufgrund ihrer besonderen Erscheinung neben dem berühmten Dom ist wohl eine der aufsehenerregensten Kirchen der Stadt. Die gothischen Elemente sind bei einem Stadtbummel von weitem zu sehen. Die weißen Mauern mit den filigranen Türmen heben sich von den bunten Fassaden der Häuser am Arno ab. Das Äußere der Kirche ist ein Fest für die Sinne. Hier reihen sich kunstvolle Details aneinander: Spitzbögen, Tabernakel, Skulpturen von Meistern wie Giovanni Pisano und Lupo di Francesco. Die Originale dieser Statuen sind im Nationalmuseum San Matteo ausgestellt, während Kopien die Fassade schmücken.
Die Kirche Santa Maria della Spina ist auch als Dornenkirche bekannt. Ihr Name rührt von einem Dorn her, der einst zur Dornenkrone Christi gehörte und hier aufbewahrt wurde. Heute befindet er sich in der Kapelle der Kirche Santa Chiara. Die Kirche wurde um 1230 als Oratorium Santa Maria del Pontenuovo errichtet. Ursprünglich stand sie am Kiesbett des Flusses Arno und war von einem offenen Laubengang umgeben. Zwischen 1323 und 1325 wurde sie vom Architekten und Bildhauer Lupo di Francesco erweitert und prächtig verziert. Das Bauwerk zeichnet sich durch weißem Marmor und grünem Serpentin als Fassadenverkleidung aus, was für die toskanische Kirchenarchitektur typisch ist. Das reichhaltige gotische Figurenprogramm ist angesichts der Größe des Gebäudes bemerkenswert.
Berühmte Künstler des 14. Jahrhunderts, darunter Lupo di Francesco, Giovanni di Balduccio, Andrea Pisano und Nino Pisano, waren an der Gestaltung dieser Kirche beteiligt. Giovanni Pisano schuf unter anderem die Madonna mit Kind und die Engel im Tabernakel der Westfassade. Das hölzerne Abbild findest du heute an der Piazza Garibaldi. Die Kirche musste aufgrund von Hochwasserschäden mehrmals restauriert werden. In den Jahren 1871 und 1884 wurde sie wegen wiederkehrender Hochwassergefahr abgebaut und an gleicher Stelle oberhalb des Ufers wieder aufgebaut.
Die Geschichte von Santa Maria della Spina erstreckt sich über Jahrhunderte. Ursprünglich im 13. Jahrhundert von der einflussreichen Gualandi-Familie erbaut, nannte man sie zuerst Santa Maria di Pontenovo. Dieser Name verwies auf die Brücke, die einst die Straßen Sant’Antonio und Santa Maria verband. Im 14. Jahrhundert erhielt die Kirche den Namen „della Spina“ aufgrund einer Überlieferung, wonach ein Dorn aus der Dornenkrone Jesu hier aufbewahrt wurde.
Sehenswerte Fassaden am Arno
Die Westfassade begrüßt Besucher mit zwei beeindruckenden Eingängen. Im Mittelpunkt thront ein Tabernakel mit einer Statue der Madonna mit Kind, zugeschrieben Giovanni Pisano. An den Seiten finden sich weitere Tabernakel, darunter Engelsskulpturen aus dem 17. Jahrhundert. In der oberen Fassade werden Szenen aus dem Leben Christi dargestellt, kunstvoll in Marmor gemeißelt.
Die Südseite ist eine wahre Augenweide. Drei Rosettenfenster und eine Tür sind von einer Galerie mit siebzehn Tabernakeln gekrönt. Über den zwölf größten Tabernakeln stehen die Statuen der zwölf Apostel. Weitere fünf Tabernakel bleiben leer, und ein weiteres beherbergt die Figur Christi. Die feinen Details und die Handwerkskunst dieser Statuen sind ein Tribut an die Meister von Giovanni Pisano.
Im rechten Teil der Apsis befindet sich ein beeindruckendes Portal, flankiert von kunstvollen Marmorintarsien. Das Portal ist von einem griechisch-syrischen Architrav aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. gekrönt. Der Giebel trägt zwei Rosetten und das Symbol des Evangelisten Johannes, den Adler. Zwei unterschiedlich große Tabernakel flankieren das Portal.
Innenraum Santa Maria della Spinna: Einfachheit trifft Eleganz
Der Innenraum wirkt im Vergleich zur opulenten Fassade schlicht, besticht jedoch durch eine einzigartige Eleganz. Der Raum ist von einem kunstvoll geschnitzten Holzdeckel gekrönt, der während der Restauration im 19. Jahrhundert hinzugefügt wurde. Im Zentrum des kleinen Presbyteriums befinden sich drei Meisterwerke gotischer Skulptur: die „Madonna della Rosa“ und die Figuren des Heiligen Petrus und Johannes des Täufers.
Abseits des geschäftigen Treibens der Stadt bietet Santa Maria della Spina eine Oase der Ruhe und Kontemplation. Ihre schlichte Schönheit und ihre reiche Geschichte machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für Besucher, die die Pracht vergangener Zeiten erleben möchten. Für den Eintritt in die Kirche mußt du bezahlen – beachte die Öffnungszeiten. Als wir im August dort gewesen sind, war die Kirche verschlossen.
Häufige Fragen
Santa Maria della Spina ist eine beeindruckende kleine Kirche in Pisa, Italien. Der Name „Santa Maria della Spina“ kann als „Heilige Maria des Dorns“ übersetzt werden, was auf die Verehrung eines Dorns hinweist, der in der Kirche aufbewahrt wurde und angeblich zur Dornenkrone Jesu gehört haben soll. Diese Kirche ist bekannt für ihre exquisite gotische Architektur und ihre reiche Skulpturenverzierung.
Die Bezeichnung „Dornenkirche“ leitet sich von der Aufbewahrung eines Dorns ab, der angeblich zur Dornenkrone gehörte, die Jesus während seiner Kreuzigung trug. Dieser Dorn wurde lange Zeit in der Kirche aufbewahrt, bevor er an die Kirche Santa Chiara übergeben wurde.
Der Bau der Kirche begann um 1230. Ursprünglich war sie als Oratorium mit dem Namen „Santa Maria del Pontenuovo“ konzipiert und wurde auf dem Kiesbett des Flusses Arno errichtet.
Die Architektur von Santa Maria della Spina ist typisch für die toskanische Gotik. Die Fassade ist mit weißem Marmor und grünem Serpentin verkleidet, was charakteristisch für viele Kirchen in der Toskana ist. Das Besondere an dieser Kirche ist jedoch das außergewöhnlich reiche gotische Figurenprogramm, das im Verhältnis zur Größe der Kirche steht.
Zahlreiche renommierte Künstler des 14. Jahrhunderts haben an der Gestaltung der Kirche mitgewirkt. Dazu gehören Lupo di Francesco, Giovanni di Balduccio, Andrea Pisano und Nino Pisano. Giovanni Pisano schuf unter anderem die Madonna mit Kind und die Engel im Tabernakel auf der Westfassade.
Die Kirche wurde aufgrund von Hochwasserschäden mehrmals restauriert. Pisa liegt am Fluss Arno, und Überschwemmungen waren eine wiederkehrende Herausforderung.
Die letzte Restaurierung der Kirche fand zwischen 1996 und 1998 statt, um sie vor weiteren Schäden zu schützen und ihre künstlerischen Schätze zu bewahren.
Im Inneren der Kirche befinden sich Statuen von Andrea Pisano und Nino Pisano, darunter die Madonna mit Kind, der Heilige Petrus und Johannes der Täufer. Diese Skulpturen stammen aus der Zeit zwischen 1345 und 1349.
Viele Statuen an der Außenwand der Kirche wurden aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung durch Kopien ersetzt. Die Originalstatuen sind im Nationalmuseum San Matteo in Pisa ausgestellt, wo sie bewundert werden können.
Die Kirche diente als Aufbewahrungsort für einen Dorn, der angeblich zur Dornenkrone gehörte, die Jesus während seiner Kreuzigung trug. Dieser Dorn wurde als eine bedeutende religiöse Reliquie verehrt.
Weiterführende Links
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